26.09.2025
Spitzensport

Emotionale Rückkehr aufs Wasser, cool am heißen Stuhl

Valentin Bontus is back! Der Olympiasieger ging fünf Monate nach seinem Kreuzbandriss erstmals wieder aufs Wasser und tankte auf Paros noch einmal Summer-Feelings gegen den Herbst-Blues. Da helfen auch die sonnigen Aussichten in der Trainingsplanung, ist für Ende Jänner 2026 doch das Race-Comeback in Fortaleza (BRA) geplant, wo 2027 die ersten Olympia-Quotenplätze für LA 2028 vergeben werden.

© (c) Dominik Matesa

Der Wind war einfach zu gut, um den ersten Reality-Check für das im heurigen April verletzte Knie nicht zu probieren. Natürlich nach Rücksprache mit den Ärzten und dem Team vom Österreichischen Segelverband. Die Gefühlslage nach den ersten Metern auf dem Wasser? „Mega! Es war unglaublich, dieses Feeling wieder zu haben, am Brett zu stehen, den Kite zu spüren.“ Dass die Comeback-Session zudem die erste war, die Valentin Bontus mit Ehefrau Martina auf dem Wasser teilte, machte es umso spezieller.

Und das Knie? „Ich war natürlich vorsichtig, hatte es im Hinterkopf, dass etwas passieren kann. Aber das Knie hat super reagiert, hatte auch keine Schmerzen und habe mich von Tag zu Tag mehr getraut“, war der Trip ins familieneigene Seesoo Hotel auf Paros ein voller Erfolg. „Dieser Test war so wichtig, weil ich jetzt weiß, dass es wieder so wird, wie es vor der Verletzung war. Das gibt mir einen Motivationsschub für die nächsten Wochen, wenn wir wieder mit dem Kite-Training starten. Und mindestens genauso wichtig: der Spaß am Wasser ist absolut gleichgeblieben!“

Apropos Motivation
Auch die Ergebnisse der ersten Leistungsdiagnostik am Österreichischen Institut für Sportmedizin (ÖISM) waren sehr erfreulich. „Wir haben uns am Ergometer die Grundlagenausdauer angeschaut – und da hatte ich Bestwerte. Die vielen Stunden auf dem Rennrad haben sich ausgezahlt“, so Bontus, der im November einen weiteren Test absolvieren wird. Fokus dann: die Links-Rechts-Unterschiede in Sachen Kraft nach der Verletzung.

Trainer Luca Bursic arbeitet parallel an der Saisonplanung für 2026, bereits im Dezember soll es das erste Trainingslager geben. Ein Fixpunkt ist das Test-Event für die erste Olympia-Qualifikation 2027 im brasilianischen Fortaleza von 24. bis 31. Jänner 2026. „Wenn alles nach Plan läuft, wird das mein erster Wettkampf nach der Verletzung sein. Der Vorteil ist, dass ich ohne viel Druck an den Start gehen kann, weil es in erster Linie darum geht, das Revier kennenzulernen, damit wir uns dann dementsprechend vorbereiten können und 2027 ready zu sein.“ Für das Duell mit vielen Young Guns, die in dieser nach-olympischen Saison richtig Gas gegeben haben. „Viele junge Athleten, die es knapp nicht zu den Olympischen Spielen 2024 geschafft haben, sind jetzt ganz vorne dabei. Ich bin gespannt, wer sich bei der Weltmeisterschaft nächste Woche auf Sardinien die Medaillen holt.“ 

Nachfolger und Millionenshow
Mindestens genauso spannend: die Entscheidung darüber, wer dem Perchtoldsdorfer als „Sportler des Jahres“ nachfolgt? Die NIKI-Trophäen werden am 8. Oktober im Rahmen der Lotterien Sporthilfe-Gala vergeben. „Ich denke, dass die Daniel Tschofenig und Raphael Haaser dieses Jahr gute Chancen haben, aber mal schauen, was Sepp Straka am Wochenende beim Ryder Cup zeigt. Ich freue mich jedenfalls schon sehr auf die Gala und darauf, wieder viele Top-Sportler:innen zu treffen. Letztes Jahr waren es viele Eindrücke, viele Schulterklopfer, aber heuer bin ich nicht der Erste, der die After-Show-Party verlässt.“

Die Antwort auf die Frage, wie lange er bei der Sportler*innen-Millionenshow am „heißen Stuhl“ gesessen ist, gibt’s am Samstag ab 20:15 Uhr in ORF 2. „Als ich gefragt wurde, musste ich keine Sekunde überlegen. Millionenshow ist so ein Kindheitsding, ich habe immer gerne mitgeraten. Deshalb war es richtig cool, die Sendung mal aus der Perspektive des Kandidaten zu erleben.“