Österreichischer Segel-Verband trainiert erstmals im Olympiarevier
Die Segel sind Richtung Olympische Spiele in Los Angeles gesetzt: Seit einer Woche trainiert ein Teil des österreichischen Segel-Nationalteams im Olympiarevier für 2028. Der rund einmonatige Aufenthalt an der US-Westküste dient dem ersten Kennenlernen der beiden olympischen Wettkampforte sowie dem Sammeln von Wetter- und Strömungsdaten. Zudem werden das 49er-Team Prettner/Flachberger sowie die beiden Nacra-17-Crews Farese/Zöchling und Haberl/Stamminger von 17. bis 20. Juli an der Long Beach Olympic Classes-Regatta teilnehmen, die zum Sailing Grand Slam zählt.

Vor einer Woche ist das Team mit dem ÖOC Travel Support powered by Austrian Airlines ins Olympiarevier aufgebrochen. Neben den sechs Athlet*innen sind auch ihre Coaches, Athletiktrainer Jürgen Brandstötter, Meteorologin Elena Cristofori und Sportdirektor Matthias Schmid nach Los Angeles gereist. Seit Montagabend unterstützt zudem Roman Hagara, technischer Leiter des OeSV, das Team vor Ort.
Segel-Venues mittlerweile bestätigt
Erst Ende Juni hat World Sailing die beiden offiziellen Venues für die Olympischen Spiele bekannt gegeben: Die Board-Events (Formula Kite und iQFoil) werden am Belmont Shore in Long Beach ausgetragen, die Bootsregatten (ILCA 7, ILCA 6, 49erFX, 49er, Nacra 17, 470er) finden vor dem Port of Los Angeles statt. Die Bewerbe werden gestaffelt ausgetragen, beginnend mit den Board-Disziplinen.
Los Angeles soll „Heimrevier“ werden
„Wir wollen das Olympiarevier besser kennen und verstehen als jede andere Nation. Wir wollen uns auf allen Ebenen – Meteorologie, Technologie etc. – einen Vorsprung erarbeiten. Damit kann man nicht früh genug beginnen. Deshalb haben wir für diesen Sommer bereits erste Trainingsslots definiert. Unser Ziel ist es, Los Angeles zu unserem ‚Heimrevier‘ zu machen. Das wäre die ideale Basis für erfolgreiche Olympische Spiele“, erklärt Sportdirektor Schmid. Österreich zählt zu den wenigen Nationen, die sich bereits jetzt zu einem Trainingsaufenthalt in Los Angeles entschlossen haben.
Bereits Ende April wurde ein erster 40-Fuß-Container mit Segelbooten, Motorbooten und umfangreichem Ersatzmaterial vom Bundesleistungszentrum Neusiedl am See aus verschifft.
>> ORF Sport-Beitrag vom 15. Juli 2025
„Jede Stunde am Wasser ist Gold wert“
Die rot-weiß-rote Segel-Equipe wird noch bis 5. August an der US-Westküste trainieren. „Je mehr Zeit wir hier verbringen, desto besser. Es ist großartig, dass wir – als eine von nur wenigen Nationen – bereits drei Jahre vor den Spielen trainieren können. Jede Stunde am Wasser ist Gold wert“, betont Lukas Haberl.
Auch Laura Farese, Steuerfrau im Nacra 17, sieht das Trainingslager als wichtigen Meilenstein: „Wir sind sehr privilegiert, als Österreicher*innen schon jetzt hier sein zu dürfen. Im Segelsport ist es essenziell, Wetter- und Windinformationen zu sammeln. Außerdem haben wir hier die Möglichkeit, mit dem britischen Top-Team John Gimson und Anna Burnet zu trainieren – das ist eine echte Win-Win-Situation.“
Ziel der Trainings ist es, ein möglichst tiefes Verständnis für Wetter- und Strömungsbedingungen zu entwickeln. „Wir sind so viel wie möglich am Wasser, um Wellen, Wind und Wolken genau zu beobachten. Aus all diesen Daten wollen wir uns für 2028 entscheidende Vorteile verschaffen“, erklärt 49er-Steuermann Keanu Prettner. „Nach den ersten Tagen war es richtig cool, das Revier zu spüren – jedes Wasser fühlt sich anders an. Unser Boot ist gleich gut gelaufen – kein schlechtes Omen!“, so der Salzburger.
Long Beach Olympic Classes-Regatta
Am Ende der Woche treten die drei OeSV-Teams bei der Long Beach Olympic Classes-Regatta an, die Teil des Sailing Grand Slams ist. Da nur wenige Nationen ihre Teams entsendet haben, werden im 49er-Bewerb neun und im Nacra 17 sechs Boote am Start sein. Die Regatta erstreckt sich von 17. bis 20. Juli, pro Klasse sind 15 Wettfahrten geplant.
>> Details zur Long Beach Olympic Classes-Regatta
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