OeSV verschifft ersten Container ins Olympiarevier nach Los Angeles
Beim Österreichischen Segel-Verband sind die Planungen für die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles, USA bereits voll angelaufen. Im Bundesleistungszentrum Neusiedl am See ist dieser Tage ein erster Container beladen und anschließend Richtung Olympia-Revier verschifft worden.

Im Juli wollen Österreichs Top-Teams der Klassen Nacra 17 und 49er dann erstmals in den olympischen Gewässern vor Los Angeles trainieren – mit ihren eigenen Booten, die Ende April in einem 40 Fuß großen Container verladen und verschifft wurden. Mitte Juni soll die Fracht an der US-Westküste ankommen.
L.A. soll zum „Heimrevier“ werden
„Wir wollen das Olympiarevier besser kennen und verstehen als alle anderen Nationen. Wir wollen uns auf allen Linien – Meteorologie, Technologie, etc. – einen Vorsprung erarbeiten. Damit kann man nicht früh genug beginnen – und deswegen haben wir für diesen Sommer auch schon erste Trainings-Slots definiert und nun eben Material verschifft. Wir wollen Los Angeles für uns zu einer Art ‚Heimrevier‘ machen. Das wäre wieder das ‚Nonplusultra‘ für erfolgreiche Olympische Spiele“, erklärt OeSV-Sportdirektor Matthias Schmid. Neben Segelbooten der Klassen Nacra 17 und 49er wurden auch eigene Motorboote und reichlich Ersatzmaterial verladen, um unabhängig und regelmäßig trainieren zu können.
Bester Zeitpunkt
„Die Spiele sind im Sommer und wir müssen im Sommer dort sein. Die Bedingungen zu einer anderen Jahreszeit sind komplett unterschiedlich. Wir müssen das Revier so kennenlernen, wie es höchstwahrscheinlich bei den Spielen auch sein wird“, konkretisiert Schmid, im 470er selbst dreifacher Olympiateilnehmer. Ab Anfang Juli sollen nach knapp zweimonatiger Wegzeit des Containers dann erste Trainings möglich sein. „Wir wollen dann fast ein Monat lang im Olympiarevier segeln und erste Erfahrungen mit Wind, Welle und Strömung machen.“
Los Angeles für rot-weiß-rote Teams Neuland
Der Großteil von Österreichs Segel-Nationalteam hat an der Pazifikküste noch keine Segeleinheiten absolviert, sich aber mit den Besonderheiten des Olympiareviers schon ein wenig vertraut gemacht. „Ich war noch nie dort. Die Segelbedingungen sind aber sehr speziell – kaum Wind am Vormittag und nachmittags dann eine richtig gute Seabreeze – und es wird ganz anders zu Marseille: die Topografie hat hier viel weniger Einfluss“, weiß Nacra 17-Steuermann Lukas Haberl.
Für Laura Farese und Matthäus Zöchling, zuletzt zweimal Vierte im Weltcup, ist L.A. ebenfalls Neuland. „Wir sind an der Ostküste bereits gesegelt, die Westküste ist für uns ganz neu. Es ist immer und überall superspezifisch – deswegen ist es enorm wichtig, dass wir so früh schon die Möglichkeit haben, uns auf alles Schritt für Schritt einzustellen“, so die burgenländische Steuerfrau.
Österreichs bestes 49er-Team Keanu Prettner und Jakob Flachberger haben sich jüngst für eine Trainingspartnerschaft mit dem US-Top-Team Snow/McDiarmid – die Paarung gewann den Weltcup vor Hyères, Frankreich – zusammengeschlossen, um „ab sofort das Maximum aus der Kampagne und L.A. herauszuholen“.
Alle drei Teams werden Anfang Juli erstmals im Olympiarevier trainieren. Für die weiteren OeSV-Teams bzw. Athlet*innen ist in diesem Jahr vorerst kein Aufenthalt in Los Angeles geplant.
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