02.09.2025
Breitensport

Pump Foil-Ass Jurij Scheibler wurde vom Bastler zum Wettkämpfer

Vom 5. bis 7. September 2025 gastiert die Surf Foil World Tour erstmals mit einem Pump-Foil-Event in Österreich. Seine Premiere in der Freizeitanlage Rindbach in Ebensee feiert auch Jurij Scheibler, der aktuell auf dem vierten Gesamtrang liegt. Vor dem Upper Austria SFT Pump Foil World Cup Traunsee spricht der 21-jährige Vorarlberger über seine Anfänge, Eigenbau-Konstruktionen und die Besonderheit der Sportart.

„Wir werden jeden Tag gefragt, wo der Motor ist. Es macht immer wieder Spaß, es den Leuten zu erklären“, so Jurij Scheibler. Die Rede ist vom Pumpfoilen – für viele Außenstehende noch ein Rätsel, hinter dem sich aber eine ganze Welt von Kreativität, technischem Tüfteln und sportlicher Leidenschaft verbirgt. Einer der prägenden Köpfe der jungen Szene am Bodensee ist Scheibler, der vor rund fünf Jahren in die Welt des Foilens einstieg – aus Kostengründen verzichtete der Vorarlberger auf teures Markenmaterial und setzte auf Eigenbau. „Ich konnte mir die Sachen einfach nicht leisten“, erzählt er. „Also habe ich angefangen zu basteln – erst ein einfacher Bausatz, dann eigene Konstruktionen. Seitdem bin ich dabei: Hälfte entwickeln, Hälfte fahren. Beides macht mir gleich viel Spaß.“ Mittlerweile greift der 21-Jährige dabei auf CFD-Programme aus der Strömungsdynamik zurück und baut echte Prototypen.

Sein Homespot ist die Bregenzer Bucht – doch eigentlich ist er auf dem ganzen Bodensee unterwegs. Dort hat sich in den letzten Jahren rund um Pump- und Wingfoil eine aktive Szene entwickelt. „Wir pushen das stark, geben Kurse mit dem Pure Surfshop und mittlerweile ist man im Sommer fast nie mehr allein am Steg“, erzählt er. Gerade am Bodensee zeigt sich der Vorteil des Pumpfoilens: unabhängig vom Wind und fast täglich möglich. „Das Material ist so viel besser geworden, man kann eigentlich bei fast allen Bedingungen etwas machen“.

Erstmals am Traunsee
Seinen Einstieg in die Surf Foil World Tour fand er zufällig Mitte Januar 2025 auf der „boot Düsseldorf“. Eigentlich war er dort, um eine Praktikumsstelle zu suchen, nahm spontan am Pump-Foil-Event teil – und war sofort dabei. Es folgten Auftritte bei weiteren Stopps, unter anderem am Gardasee, wo er Ende Juni den zweiten Platz holte. Nun kommt der 21-Jährige zur finalen Station der diesjährigen Tour erstmals an den Traunsee – und erwartet Überraschungen bei Wind, Strecke und Format. 

In der aktuellen Gesamtwertung liegt er auf Platz vier, beim Upper Austria SFT Pump Foil World Cup Traunsee ist sogar der Sprung in die Top-3 möglich. „Jeder Stopp ist anders, vor allem die Starts sind von Event zu Event unterschiedlich. Das ist herausfordernd, aber auch spannend. Es wäre schön, wenn ich mich noch verbessern könnte. Für mich steht aber das Erlebnis im Vordergrund. Foilen ist mehr – ähnlich wie beim Skaten. Es ist kreativ, verspielt, das soll nicht verloren gehen. Zudem ist es eine coole Community, die viel Spaß macht.“

Start bei Wingfoil-ÖM
Neben der internationalen Pump-Foil-Elite wird auch die heimische Wingfoil-Szene beim Lakeventure zusammenkommen. Denn in diesem Jahr ist Ebensee eine Station der Wingfoil Österreichischen Meisterschaften. Am 6. und 7. September 2025 – parallel zum Upper Austria SFT Pump Foil World Cup Traunsee – findet der zweite von insgesamt vier Tourstopps statt. 

Beim Auftakt Anfang Mai am Neusiedlersee bestritt Scheibler sein überhaupt erstes Wingfoil-Rennen und belegte in der „Racing Herren“-Klasse den neunten Gesamtrang. Er will nun auch am Traunsee an den Start gehen. Für die heimische Szene sieht der 21-Jährige mit dem „Doppel-Event“ im Salzkammergut eine echte Chance: „Ich hoffe, dass das ein Boost wird und neue Leute motiviert, mit dem Sport zu beginnen. Zusammen auf einer Welle zu fahren, macht viel mehr Spaß als allein.“

Bericht: PROFS Media