07.06.2025
Spitzensport

Vadlau/Haberl setzen bei WM auf Olympia-Boot

Ab Montag startet vor Gdynia, der polnischen Hafenstadt an der Ostsee, die Weltmeisterschaft in der olympischen 470er-Klasse. Für den Österreichischen Segel-Verband nimmt die seit Ende März neuformierte Paarung Lara Vadlau/Niklas Haberl an den Titelkämpfen teil. Nach Platz acht bei der Europameisterschaft peilt das Duo nun die nächste Top-Platzierung an – und setzt dabei erstmals auf jenes Boot, in dem Lara Vadlau und Lukas Mähr 2024 zu Olympiagold segelten.

© (c) OeSV/Dominik Matesa

Mitte Mai hat Österreichs neue 470er-Paarung Lara Vadlau und Niklas Haberl bei der Europameisterschaft vor Split, Kroatien ihre erste gemeinsame Regatta bestritten. Mit Rang acht bot das Duo, nach nur etwas mehr als einer Handvoll Trainingstagen, auch ein sehr starkes Debüt. Bei der nun an der polnischen Ostseeküste stattfindenden WM soll dieses Ergebnis getoppt werden – und dabei greifen die beiden erstmals auf das goldene Olympiaboot zurück.

„Wir haben diesmal das gute Material dabei. Mal schauen, wie gut es noch ist“, berichtet Lara Vadlau. Konkret wird das Duo die Plattform und den Mast vom letztjährigen Olympiasieg verwenden. Die Segel sind ebenfalls ident, wurden aber neu angefertigt. „Wir sind eigentlich von ‚copy – paste‘ ausgegangen, aber ganz so einfach ist es auch wieder nicht. Luki (Lukas Mähr; Anm.) war um eine Spur schwerer als Niki (Niklas Haberl; Anm.), deswegen braucht es eine detaillierte Überarbeitung des Set-Ups. Daran feilen wir seit unserer Ankunft. Aber wir sind guter Dinge, bis zum Regattastart sämtliche Details adjustiert zu haben.“

Vorschoter Niklas Haberl ergänzt „Beim Material gibt es jetzt keine Ausreden mehr. Bei der EM waren wir speziell mit der Mastauswahl unzufrieden, es war sehr ungewohnt. Jetzt passt es deutlich besser. Und auch der mentale Faktor beflügelt: wir wissen einfach, dass dieses Boot richtig schnell sein kann.“

Duo findet immer besser zusammen
Die ersten Trainingstage vor Gdynia haben gezeigt, dass das Duo am Boot immer besser harmoniert, sich die Abläufe einspielen. „Bei uns geht es bereits um Nuancen unseres Zusammenspiels am Boot. Etwa, wie wir unseren Körper gemeinsam perfekt bewegen. Wenn du beginnst, an diesen Feinheiten zu arbeiten, dann weißt du, dass du am richtigen Weg bist“, erklärt Lara Vadlau, die zuletzt vor 20 Jahren bei der Opti-Weltmeisterschaft 2005 an der polnischen Ostseeküste segelte. Niklas Haberl bestritt 2023 an selber Stelle die 470er Junior*innen-Europameisterschaft.

Gdynia wichtiger Spot am Weg nach Los Angeles
Die polnische Hafenstadt spielt am Weg nach Los Angeles und den dort 2028 stattfindenden Olympischen Spielen auch in zwei Jahren eine wichtige Rolle: 2027 werden in Gdynia die ersten Quotenplätze in den Klassen 470er, 49er, 49erFX und Nacra 17 vergeben. Deswegen dient die nun anstehende WM auch dazu, erste Wetter- und Strömungsdaten zu sammeln. Florian Reichstädter, selbst mehrfacher Olympiateilnehmer, wird das rot-weiß-rote Team vor Ort unterstützen und ausreichend Daten erheben. Niklas Haberl vergleicht die Bedingungen im WM-Revier mit seinem Home-Spot: „Wenn hier ablandiger Wind herrscht, dann kann es so sein, wie am Mondsee. Es ist dann kein klassisches Segeln mehr, sondern durchgehend Augen aus dem Boot halten. Du fährst dann nicht wirklich gegen die anderen, sondern nach dem Wind.“

470er Weltmeisterschaft
Gdynia, Polen | 9. - 14. Juni 2025
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Lara Vadlau/Niklas Haberl